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Leitbild - unsere Haltung und unsere Aufgabe

EssenDa sein, wo Unterstützung gebraucht wird, aber sich zurückhalten, wo Hilfe hilflos macht.

  • Wir assistieren Menschen auf ihrem Weg eines möglichst selbstbestimmten Lebens.
  • Wir machen auf Barrieren aufmerksam und helfen, diese abzubauen.
  • Wir fördern Begegnungen in einem gemeinsamen Lebensraum.

Motive – was uns bewegt

Behindertenhilfe bedeutet seit Jahrzehnten, besondere Menschen mit besonderen Bedarfen an besonderen Orten zu unterstützen. Dadurch ist eine Entfremdung unterschiedlicher Lebenswelten und Lebenswirklichkeiten entstanden. Alle zukünftigen Anstrengungen sollten sich am Motiv der Nichtseparation und der Anbahnung eines gemeinsamen Alltags, orientieren. Zwischenschritte können kleine und kleinste Wohneinheiten sein, am besten gleich mit einem inklusiven Konzept.

 

Die Menschen mit Behinderungen, die am Weinberg eine eigene Wohnung gefunden haben, waren seit vielen Jahren in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe untergebracht und umfassend versorgt. Die Erfahrung eigener Entscheidungen und eigene Entwicklungsschritte sind vielfach verödet worden.

 

Die Menschen möchten selbst über ihren Lebensweg bestimmen. Sie möchten ihre eigenen Ziele erkennen und anstreben. Sie möchten ein Leben in den von ihnen gewünschten Lebenszusammenhängen führen – ausprobieren, lernen, eigene Möglichkeiten erkunden und verstehen.

 

Sie vertreten diesen Wunsch zunehmend selbstbewusst und verlangen eine respektvolle Anerkennung ihrer Person, ihres Lebensweges und ihrer Lebensentscheidungen.

 

Menschen benötigen an unterschiedlichen Stationen ihres Lebens und bei unterschiedlichsten Aufgaben eine Unterstützung. Die Suche nach möglichen, und manchmal auch scheinbar unmöglichen Antworten auf ihre Bedarfe erfordert Offenheit, Wachheit und Kreativität bei den Personen, die eine entsprechende Unterstützung anbieten.

 

Essen GruppeDie, für einige neu erlebte Selbständigkeit, ob nach dem Elternhaus, oder nach Jahren in einer stationären Einrichtung, birgt zumindest zwei Bereiche, die oft zu Problemen führen:

  • die Bewältigung des direkten häuslichen Umfeldes, und
  • die Geborgenheit innerhalb eines sozialen Umfeldes.

Mit den Schlagworten Verwahrlosung und Vereinsamung werden zwei entscheidende Entwicklungsbarrieren angesprochen. Alle Maßnahmen der Unterstützung sollten aus diesem Grund zwei Blickrichtungen beachten:

  • die nach innen, dem Menschen mit seinen Kompetenzen und persönlichen Ressourcen, und
  • die nach außen, an die Menschen gewandt, die sein direktes Umfeld bilden, bzw. bilden sollten.

Für alle Beteiligten haben die jeweiligen Entscheidungen und Maßnahmen immer mit Freiheit und Verantwortung zu tun – für sich, für den Anderen und für das Umfeld, in dem wir uns bewegen.

 

Eine professionelle Assistenz kann in vielen Lebensbereichen notwendig sein. Sie bietet Unterstützung in ganz praktischen und alltäglichen Lebenssituationen an, ob beim Kochen, im Haushalt, beim Einkaufen, bei Ärzten und Behörden, in Fragen der Mobilität und Orientierung in ihrer Region und darüber hinaus.

 

Professionelle Assistenz kann aber in keiner Weise einen lebendigen Sozialraum ersetzen – eine Nachbarschaft im Haus, in der Wohngegend, im Ort oder im Stadtviertel. Deshalb braucht es nachbarschaftliche, sozialraumorientierte Beziehungen von Menschen. Begegnungen, Kennenlernen und füreinander Verantwortung übernehmen kann helfen, über Jahre gewachsene Barrieren und Ängste abzubauen. Das gilt nicht nur in Bezug auf Menschen mit Behinderung.

 

Diese Beziehungen sind an vielen Orten wenig bis gar nicht gepflegt worden, und was den Bereich der Behindertenhilfe insbesondere betrifft, ersetzt worden durch gut ausgestattete, aber oftmals abgeschottete, künstliche Welten, speziell für diese Gruppe von Menschen.