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Gemeinsam Kochen verbindet - Gemeinschaftsküche als nachbarschaftlicher Begegnungsort

Das Projekt in aller Kürze

Im Rahmen unseres inklusiven Wohnprojektes für Menschen mit Behinderungen soll es für Berufstätige ein Essensangebot in der Mittagszeit geben. Zur Förderung von nachbarschaftlichen und dörflichen Aktivitäten sollen kleine gemeinsame Kurse entwickelt und angeboten werden.

 

Für Menschen mit Behinderungen, die zum Teil jahrelang in großen Einrichtungen der Behindertenhilfe gelebt haben und hier voll versorgt wurden, ist die neue Selbstständigkeit eine große Herausforderung auf ihrem Weg zu mehr Normalität. „Wie bekomme ich das mit dem Essen kochen hin, mit wem kann ich neues lernen und unternehmen? Ich möchte nicht nur bei anderen dabei sein dürfen, ich möchte etwas mit anderen unternehmen, und hoffe, auch diese mit mir.“ Gemeinsam mit anderen ein Essen bereiten und dies zusammen zu genießen, ist schon immer ein zentraler Anlass der Begegnung und des sozialen Austausches. Hier sollen Menschen zusammenkommen, unabhängig ihres Alters oder einer Behinderung – gemeinsam kochen, gemeinsam essen – gemeinsam feiern. Die Versorgung mit einem Mittagessen, dies zusammen mit anderen zu organisieren und zusammen einzunehmen schafft Geselligkeit, gemeinsame Verantwortung und Entlastung an Werktagen.

 

Neben dem sozialen Aspekt, findet ganz nebenbei die Erweiterung von hauswirtschaftlichen Kenntnissen und Fertigkeiten statt. Unter der Woche organisieren die Bewohner*innen in der Gemeinschaftsküche für diejenigen, die arbeiten gehen, ein Mittagessen.

Unsere Nachbarschaft

Am Weinberg wohnen zurzeit 12 Menschen in vier verschiedenen Häusern. Hier leben Menschen unterschiedlichen Alters, und mit unterschiedlichen Ansprüchen auf eine alltägliche Unterstützung. Einige sind schon in Rente und haben etwas mehr Zeit, aber auch entsprechende Bedarfe wo sie Unterstützung benötigen. Die meisten gehen regelmäßig einer beruflichen Tätigkeit nach. Eine Wohnung wird zurzeit renoviert, und sie wird danach vermietet werden, wir hoffen vielleicht an eine Familie mit Kindern.

 

Die Gemeinschaftsküche ist im Glashaus untergebracht. Sie wird von allen Bewohner*innen benutzt, für ein regelmäßiges Mittagessen, für die Konservierung von Lebensmitteln (Marmeladen, eingekochtes Gemüse, …) und für Fortbildungskurse rund um das Thema Ernährung und Lebensmittel. In der Gemeinschaftsküche sollen darüber hinaus Möglichkeiten der Begegnung mit anderen Menschen des Dorfes geschaffen werden, indem gemeinsame Treffen zu Fragen der regionalen und saisonalen Haushaltsführung angeboten werden. Diese offenen Treffen sind Anlässe für Begegnung und sollen die Sozialkontakte der Menschen mit Behinderungen bereichern und stärken.

Unser ländliches Umfeld

Im Unterschied zu den vielfältigen städtischen Freizeitangeboten, ist der Vogelsberg durch sein naturnahes Leben und die herrliche Landschaft geprägt. Teilhabe entwickelt sich im ländlichen Raum eher auf Basis gemeinschaftsbildender, kultureller und sportlicher Angebote von Vereinen sowie auf Grund einzelner Initiativen zu vielfältigen privaten und jahreszeitlichen Anlässen.

 

In Stockhausen und den umliegenden Ortschaften, ist noch ein hohes Maß an sozialem Miteinander erlebbar. Das rege Dorfleben, die vielen, unterschiedlichen Vereine und eine insgesamt offene und hilfsbereite Nachbarschaft sind gute Voraussetzungen Menschen mit Behinderungen ins Gemeinwesen einzubinden. Hier gilt es, bestehende Angebote inklusiv zu ergänzen, um die vorhandene Begegnungskultur weiter zu pflegen und zu stärken. Eine Gemeinschaftsküche ist ein Angebot an die hier lebenden Menschen, ihren neuen Alltag, ihre hauswirtschaftlichen Herausforderungen gemeinsam besser bewältigen zu können. Ein erlebbarer Gemeinschaftssinn gibt persönliche Sicherheit, stärkt das Zugehörigkeitsgefühl und das Selbstwertgefühl für weitere Schritte zu einer selbstbestimmteren Teilhabe. Gemeinsam zu essen ist seit Urzeiten das Symbol, kulturelle Barrieren abzubauen und Vertrauen zu schaffen.

Die Gemeinschaftsküche

Im Souterrain des Glashauses hat der Verein einen geeigneten Raum inklusiv aller notwendigen Wasser- und Stromanschlüssen umgebaut und ist dabei, ihn mit den notwendigen Geräten und Ausstattungen einzurichten. Ein kleiner Sanitärraum musste abgeteilt werden, und Wände und der Boden mussten gefliest werden. Die Einrichtung soll so anpassungsfähig sein, dass sie unterschiedlichen Anforderungsprofilen der jeweiligen Nutzer*innen gerecht werden kann.

 

Die Erschließung der Räumlichkeiten ist durch den ebenerdigen Zugang und durch extrabreite Türen barrierefrei. Zwei Arbeitstische sind unterfahrbar, sodass auch mit Rollstühlen daran gearbeitet werden könnte.

 

Eine fachliche Unterstützung ist in der Regel vorgesehen. Diese kann von professioneller Natur sein, sie kann aber auch zunehmend ehrenamtlich geleistet werden.